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Backobstmilbe

Carpoglyphus lactis

Backobstmilbe

Die Backobstmilbe (Carpoglyphus lactis) ist ein weltweit verbreiteter Vorratsschädling. Wie alle Milben ist auch diese Art weitläufig mit Spinnen und Skorpionen verwandt und wird in die Gruppe der Spinnentiere (Chelicerata) eingeordnet.

Der rund 0,4 mm lange, lang ovale Körper ist mehr oder weniger transparent. Beine und Mundwerkzeuge sind dagegen leicht rötlich gefärbt. Die wenigen Borsten auf dem Körper sind glatt und recht kurz. Nur am Hinterende befinden sich 2 Paar lange Schwanzborsten. Die aus dem Ei schlüpfende Larve besitzt als einziges Jugendstadium lediglich 3 Beinpaare. Die späteren Entwicklungsstadien werden als Nymphen bezeichnet. Sie besitzen 4 Beinpaare und ähneln auch sonst bereits weitgehend den ausgewachsenen Milben. Bei Übervermehrung treten sog. Wandernymphen auf. Im Gegensatz zu den normalen Nymphen, die kaum umherwandern, legen sie auf der Suche nach neuen Nahrungsquellen weite Strecken zurück. Die besten Entwicklungsbedingungen bieten der Backobstmilbe Trockenfrüchte mit einem Gehalt von 40 bis 60 % Glucose oder Saccharose. Die bis zu 270 Eier werden mit einem rasch erhärtenden Sekretstiel fest an das Substrat abgelegt. Eine Entwicklung findet bei Temperaturen zwischen 3 und 35°C, sowie einer relativen Luftfeuchtigkeit von mehr als 70 %, bzw. einer Substratfeuchte von mindestens 17 % statt. Unter optimalen Bedingungen kann sich eine Backobstmilben-Population innerhalb von 16 Tagen um den Faktor 110 vergrößern. Die Tiere erreichen unter günstigen Bedingungen ein Alter von mehr als 40 Tagen und können bei ausreichend hoher Luftfeuchtigkeit bis zu einem Monat ohne Nahrung auskommen. Oft findet eine Verschleppung im Haarkleid von Mäusen oder Ratten statt. Eine Verbreitung ist auch durch den Kot dieser Tiere möglich, da die Eier der Backobstmilbe den Darmkanal der Nager passieren ohne geschädigt zu werden. Die Backobstmilbe befällt hauptsächlich süße Trockenfrüchte, Fruchtsäfte, Wein, Honig, Bienenpollen und andere Vorräte. Vor allem an Trockenfrüchten ist ein Befall nur schwer nachweisbar, da die Tiere hauptsächlich das Innere der Früchte besiedeln. Die Lebensmittel werden durch den Kot und die bei der Häutung zurückbleibenden leeren Häute von Larven und Nymphen verunreinigt. Außerdem treten v. a. an Trockenfrüchten Fäulnisprozesse auf. Befallene Lebensmittel verursachen beim Menschen Gesundheitsschäden und sollten daher nicht mehr verzehrt werden. Um alle Stadien der Milben sicher abzutöten, sollte befallene Ware für mindestens eine Woche in der Tiefkühltruhe gelagert werden. Um einen Befall von Nahrungsmitteln und Lagergut gar nicht erst entstehen zu lassen sollte die Ware trocken gelagert werden, da Backobstmilben, wie andere Vorratsschädigende Milbenarten auch, trockene Bedingungen nicht tolerieren können. Treten die Tiere in Silos oder Nahrungsmittel-Lagern auf, so empfiehlt sich zur direkten Bekämpfung der Einsatz verschiedener gasförmiger Akarizide wie z. B. Stickstoff, Kohlendioxid und Phosphorwasserstoff. Für eine biologische Bekämpfung der Backobstmilbe steht auch ein biologischer Gegenspieler, die Getreideraubmilbe (Cheyletus eruditus), zur Verfügung. Gefäße, in denen Lebensmittel mit Milbenbefall gelagert wurden, müssen gründlich desinfiziert werden. Das gilt auch für die entsprechenden Vorratsschränke. Hier können Oberflächen mit Insektizid-Sprays behandelt werden, wobei eine Kontamination von Lebensmitteln unbedingt vermieden werden muss.

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